Start in das Jahr 2020

Gefühlte Gedanken

Anni Kloß

Jene Zeiten: Oh wie war ich Eines,
nichts was rief und nichts was mich verriet;
meine Stille war die eines Steines,
über den der Bach sein Murmeln zieht.  

Ich möchte Tränen um dich weinen
Wie sie das Weh vom Herzen drängt;
Mein Leben hing so sehr an deinem,
Ich fühl’s, allein in diese Welt gezwängt.
Mein Leib, von dir, die lebenden Reste,
Ich läg mit dir, gemeinsam auf der grüner Flur.
Und nah, nah bei dir das Beste,
Unter meinem Herzen – nur!

Ich schweig mit mir, wie alle Glocken schweigen!
In die Mulde meiner Stummheit
leg ein Wort
und zieh Wälder groß zu beiden Seiten,
dass du, mein Mund, mein Herz
ganz im Schatten bleiben.

Frei nach:
Rilke, Die Liebende
Annette von Droste-Hülshoff, Die tote Lerche
Bachmann, Psalm, 4

 

Ein gutes, aktives, erfolgreiches und gesundheitlich stabiles Jahr 2020

wünschen

Max Balladu und Anni Kloß